Sommerklettersteigkurs im Hirschbachtal

Derzeit ist es wohl nicht die schwierigste Frage, ob das Wetter für einen Klettersteigkurs passt, sondern wie kann ich einen Kurs an die geltenden Regelungen anpassen. Nach vielerlei Überlegungen und Tests hatten wir uns dazu entschlossen, den Sommerklettersteigkurs nur mit Teilnehmern, die schon einen Kurs besucht hatten, durchzuführen und dabei peinlich auf die Gruppengrößen und Abstände zu achten.

Als wir, in nach Haushalten getrennten Autos, am Parkplatz im Hirschbachtal ankamen, traf uns fast der Schlag, denn der Parkplatz war nahezu vollständig belegt. Nach einer kurzen Beratung machten wir uns auf den Weg mit der Absprache, einer Überbelegung aus dem Weg zu gehen und notfalls lediglich eine Wanderung zu unternehmen. Doch zu unserem Erstaunen war der Übungsklettersteig leer, da alle anderen sofort in den Klettersteig einsteigen wollten. Also rasch die Ausrüstung angelegt, Sicherheitscheck, in Kleingruppen zu einem Haushalt plus einem Trainer eingeteilt, die Regeln nochmals besprochen und schon starteten wir. Die Abstände lassen sich in einem Klettersteig sehr gut einhalten, da zwischen den Begehern sowieso immer mindestens ein Seilfeld freigelassen werden muss, um Gemeinschaftsstürze zu vermeiden. Nachdem alle Teilnehmer den Übungsklettersteig mehrfach zurückgelegt hatten, konnten wir in den jetzt freien Klettersteig wechseln.

Wir kamen gut voran und hatten viel Spaß bis zur Wittmann-Schikane. Dort rutschte ein Teilnehmer aus und kugelte sich die Schulter aus. Nach erstem Schock und einer spitzenmäßigen Notversorgung machten sich drei Teilnehmer auf den Nachhauseweg um im Klinikum Ansbach die ärztliche Versorgung sicher zu stellen. Diese klappte hervorragend, ein großer Dank an die Notaufnahme, so dass für die Drei der Tag mit einer glimpflich ausgegangenen Verletzung einen trotz allem glücklichen Abschluss fand.

Die restlichen Teilnehmer absolvierten noch den zweiten und dritten Teil, um dann zum Abschluss auch noch die Mittelbergwand zu erklimmen und die Abendsonne zu genießen.

Abgesehen von der – Gott sei dank – gut ausgegangenen Verletzung, ein schöner Tag, der jedoch die Grenzen von Gruppenaktivitäten unter Corona-Bedingungen aufgezeigt hat.

Gerd Meier-Gesell
Kletterreferent