Wanderwoche im Val de Gardena vom 06.10. bis 12.10.2019

Geplant hatten wir eigentlich eine Woche im Lechquellengebirge zu verbringen und vorher die Dachbauarbeiten am Walserhus zu begutachten, was wir auch tun. Die schlechten Wetteraussichten lassen uns in die Dolomiten ausweichen, was sich als eine super Entscheidung erweist. Unser Quartier wählen wir in Plan de Gralba, oberhalb von Wolkenstein mit Sella und Langkofel direkt vor der Haustüre.

Unsere erste Tour: Forcella Piza (2.489) – Stevia (2.312) – Pizascharte, Start im Ortsteil Daunei von Wolkenstein (1.537), gilt als schwierige Tour und hat im Auf-und abstieg 890 m bei einer Länge von 10 km, was in 4,5 Std. gut zu schaffen war. In der steilen Scharte liegt viel Schnee, was den Weg sehr spannend machte.

Unsere zweite Tour: Sie wird 7 Stunden dauern und wir werden dann 16 km gegangen sein. Wir fahren zum Sellajoch (2.100) und starten hier mit dem Aufstieg zur Berghütte Toni Demetz (2.685) über die Langkofelscharte, die steil aber gut gehbar ist. Der Himmel ist wolkenlos. Oben angekommen genießen wir die grandiose Aussicht z. B. auf die Marmorlada und Sella. Hinter der Hütte weht im Bergschatten ein eisiger Wind. Der Abstieg ist auch hier teilweise steil und ist zudem verschneit bzw. vereist. Wir steigen weiter durch die steilen Felswände zwischen Langkofel und Plattkofel ab. Im sonnigem Teil an der Langkoffelhütte machen wir Pause. Wir nehmen dann den sonnigeren Weg um den Plattkofel statt den geplanten Weg um den Langkofel zurück zum Startpunkt an der Sella-Bahn. Der Weg zieht sich deutlich länger als gedacht. Er führte anfangs auf angenehmer Steigung durch die herbstlich bunten Lerchen und Ebereschen, weiter über spätsommerlichen Wiesen immer am Gebirgsstock entlang. Ziemlich am Ende des Wegs tauchte dann ein Rettungshubschrauber auf, der seine Mühe hatte den richtigen Anflug zur Unfallstelle, wir vermuten in einer Kletterroute, zu finden. Es dauerte, aber dann flog er mit Retter und Verunfalltem am langen Seil wieder raus aus den Felsen der Fünffingerspitzen.

Unsere dritte Tour: 6 Stunden, 14 km, Grödner Joch (2.121) – Jimmy Hütte (2.222) – Forcella Cir (2.467) – unterhalb des Col Toronn (längeres Stück vereister schmaler ausgesetzter Pfad ) – Forcela de Cespaina Joch (2.527) – Crespaina Hochebene – Forcella Ciampei (2.366) – ein großer Einschnitt taucht plötzlich auf der Hochebene auf und lässt den Blick auf ein großes Tal links und rechts frei. Statt weiter zur Mondlandschaft (Paesaggio Lunare) und zur Puez-Hütte zu gehen, nehmen wir kurz davor den Abstieg in das schöne weite Tal Richtung Colfusch (1.907) über die Forcles-Hütte (2.101) und dann unterhalb Sas Ciampac zurück zum Grödner.
Unsere vierte Tour: 6 Stunden, 13 km. Wir starten in Plan de Gralba und steigen über die Pisten der “Sella Ronda” auf mehrere Grasberge und weiter zur Comicihütte. Unter den steilen Nordwänden des Langkofels klettern wir durch die Felsen der steinernen Stadt und weiter zum Sellajoch. Der Rückweg führt entlang der Sellatürme Richtung Grödner Joch und wieder nach Plan de Gralba.

Leider waren die nordseitigen Klettersteige auf die Sella vereist und verschneit, so dass diese Touren einem weiteren Besuch vorbehalten bleiben.

Gerd Meier-Gesell
Kletterreferent